back leer Klettern in Sardinien
Im Sommer 2002 verabredeten wir uns mit 3 kletterbegeisterten Familien zu einem Urlaub auf Sardinien. Bereits die Vorbereitungen zeigten, dass es an geeigneten Zielen für unser Hobby keinen Mangel gab. So waren wir uns über die Eckdaten bald einig: Start an der Ostküste, immer Stellen suchen, an denen auch gute Badegelegenheiten geboten werden, im Landesinneren nur klettern, wenn es die Temperaturen auch zulassen, auch die Westküste kennen lernen und - auf jeden Fall - auch die berühmte Goloritze probieren.
goloritze
Zur Bildergalerie
Zur Vorbereitung diente neben einigen Artikeln aus "Klettern" vor allem der mehr zum Sportklettern ausgerichtete Kletterführer "Pietra di Luna" von Maurizio Oviglia, einem der Haupterschließern der Insel. Er ist zwar italienisch geschrieben, enthält aber in Kurzform auch die wichtigsten Hinweise in deutsch.
Nachdem ich die Gebiete auf einer guten Landkarte nach ihrer Bedeutung markiert hatte, stand dem Kennenlernen in natura nichts mehr im Wege.
Also, auf zur Fähre nach Livorno!
Stationen:
  • Cala Gonone

  • Cala Fuili

  • Cala Luna

  • Cala Goloritze

  • Jerzu

  • Monte Maccione

  • Capo Caccia

  • Capo Testa

Bemerkungen, Tipps:

- Als Basecamp gut geeigneter Ort an der Ostküste mit Campingplatz (nicht billig) und vielen Kletterzielen in der Umgebung
- Am Ende einer guten Straße von Cala Gonone. Ideal zur Verbindung Klettern und Baden. Auch Sektoren für Kinder!
- Boot ausleihen und hinfahren (oder 1,5 h wandern von Cala Fuili), dann ideal zum Baden und Klettern.
- Traumbucht u. -felsen. Entweder mit Boot od. wandern(über Baunei zu Parkplatz auf Hochplateau Golgo, von dort 1 h).
- Sehr schöne Landschaft mit Felsbergen, die an Elbsandstein erinnern. Wandrichtung wegen Sonne beachten!
- Wegen Höhenlage nicht zu heiß. Mit Campingplatz und Gaststätte, die bei uns leider noch geschlossen war.
- Wilde Steilküste mit athletischen Klettereien. Unweit die sehenswerte Stadt Alghero.
- Beeindruckende Granitformationen mit schwerer Riss- und Reibungskletterei, schönen Buchten und Blick nach Korsika.
leer leer leer
Fazit:
Ein sehr schöner Urlaub, bei dem Kletter- und Badefreuden nicht zu kurz kamen. So ließen sich auch die Kinder immer wieder zu Super-Leistungen am Fels animieren.
Dank der Geduld der starken Kletterer in unseren Reihen kam ich auf die Goloritze, wenn auch nur A3. Eine beeindruckende, 150 m hohe Felsnadel, der schwierigste Gipfel Italiens (franz. 6b, UIAA 7). Dieser Normalweg "Sole Incantatore" ist keinesfalls zu unterschützen, weil nicht überall, wo man sie als "Normalo" brauchen könnte, auch die nötigen Haken vorhanden sind. Aber unsere Spitzenleute kletterten ein paar Tage später gleich noch "Itu Damagoni" (franz. 7a, UIAA 8)!
Campingplätze sind generell nicht billig, aber - wenn möglich - sollte man vergleichen. So unterschieden sich bei unserem 2. Basecamp in Bari Sardo 2 direkt nebeneinander liegende Plätze ganz erheblich (empfehlenswert: La Pineta).
Wer zu Land zur Goloritze wandert, sollte nicht versäumen, nach der Tour die urige, typisch sardische Gaststätte unweit des Parkplatzes auf dem Golgo-Hochplateau zu besuchen.
Viel Geld kann man bei der Buchung der Fähre sparen. Hier lohnt es sich, sich durch den Dschungel der vielen Sondertarife zu schlagen. Unser Ergebnis lag deutlich unter dem, was die Angestellte im Reisebüro als angeblich günstigste Variante heraus fand.

Für Interessenten einer Besteigung der Goloritze auf der Normalroute hier noch ein -- Foto -- mit Verlauf, Sicherungspunkten und Schlüsselstellen.



News