Warum immer nur Gardasee?
Wenn es darum ging, um Ostern dem meist schlechten, kühlen Wetter zu Hause zu entkommen, war bei uns meist vom Gardasee, evtl. noch von Südfrankreich die Rede. In diesem Jahr kam uns mal eine andere Idee, geboren aus der Einsicht, daß im Anschluß an 6 Skitage in Engelberg in der Schweiz die restliche Woche Osterferien als Anklettern für dieses Jahr möglichst in der Nähe organisiert werden müßte. Nähe hieß im konkreten Fall: südlich des St.-Gotthard-Tunnels. Also, mal sehen, was die Literatur so hergibt. Fündig wurden wir zuerst im "Klettern" 4/98, wo Bernard van Dierendonck in "Granit a la carte - Leichte Kost im Piemont" über die italienischen Gebiete am Lago Maggiore schreibt. Er war hier unterwegs mit dem bekannten Plaisir-Führer-Schreiber Jürg von Känel. Was lag also näher, als auch nach dessen neuestem Sproß "Plaisir Sud" (Schweiz, Italien) zu greifen?

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So ausgerüstet, blieben wir erst einmal im schweizerischen Tessin hängen. Unweit von Locarno gibt es um den Ponte Brolla und im Valle Maggia viele schöne Klettereien, meist auch im kinderfreundlichen Gelände, die gerade im Frühjahr von gutgesicherten, sonnigen Platten bis zu langen Kanten in rauem Granit und Gneis so ziemlich alles bieten, was des Kletterers Herz begehrt. Die Nächte im Zelt in Gordevio waren noch recht kalt, so daß manchmal noch der Liftanzug vom Skiurlaub gute Dienste tat, aber tags war Frühling pur um uns herum, die Sonne lachte, überall blühten die Kamelien, Forsythien, Magnolien und ... Neben den Kletterfreuden gibt es im Valle Maggia und seinen imposanten Seitentälern mit gigantischen Granitmauern und Wasserfällen auch für alle Wanderfreunde reichlich zu tun.
Um auch noch ein paar weitere Plaisir-Gebiete zu erkunden, fuhren wir schließlich ein paar Tage ins italienische Piemont an den Lago di Mergozzo (unweit von Verbania am südlichen Lago Maggiore). Als wir am Montorfano klettern wollten, machte uns zwar Petrus einen Strich durch die Rechnung, aber bei Wanderungen durch das stille Gebiet des Nationalpark Gran Valle mit seinen wilden Flüssen, hochaufragenden Granitwänden und allgegenwärtigen Eßkastanienwäldern wurden wir voll entschädigt.
Wenn wir wieder mal überlegen sollten, wo man um Ostern in schönen Südwänden Sonne tanken kann, fällt uns bestimmt auch diese wilde Landschaft um den Lago Maggiore ein.

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